Natürliche Schwedenrote Holzschutzfarbe bald auch in Weiß!

 

Vor ein paar Monaten stellte mir ein Freund eine interessante Frage:  „Warum haben oftmals denkmalgeschützte Häuser mit ganz alten Anstrichen eine wunderschöne Außenfassade und warum sehen neue Fassaden schon nach 5 Jahren Sch… aus  – und ob ich Produkte kenne, die wie diese alten Anstriche sind.“

 

Mir sind sofort Bilder schwedischer Dörfern in den Sinn gekommen. Holzfarbe Schwedenrot – hunderte Jahre Erfahrung. Also bin der Geschichte mal nachgegangen, alte Rezepte gesucht, schöne traditionelle Naturprodukte gefunden und erste Proben gemacht.

 

Schon der vierte Versuch hat mich begeistert – damit lässt sich noch viel mehr machen – und darum gibt es Schwedenrot bald auch in Weiß ….

 

Heute haben nahezu alle Außenfarben Kunstharze drinnen. Diese Kunststoffe laden sich elektrostatisch auf und ziehen Staub an. Drum schauen die Fassaden auch extrem schnell schmutzig aus.

 

Ich dachte nicht, dass es so schwer ist eine anständige Fassadenfarbe zu bekommen. Aber der Wunsch meines Freundes und die darauffolgende Recherche haben mich motiviert mich selbst darum zu kümmern.

 

Traditionelle Fassaden mussten folgendes können: Das Wasser möglichst wenig eindringen lassen und wenn es doch mal passiert, dieses so schnell als möglich wieder abtrocknen lassen.

 

Neue Fassadenanstriche sind meist so ausgelegt, dass das Eindringen von Wasser verhindert wird. Aber das kein Wasser reinkommt ist so wahrscheinlich wie das man beim Gehen nie stolpert! Und wenn dann mal Wasser drinnen ist (Riss in der Wand, Rohrbruch, aufsteigende Feuchte ...) dann kann es nicht mehr raus. Und das Wasser ruiniert dann das Holz oder das Mauerwerk. Der Nebeneffekt dieser Wasserabweisenden Farben ist das die Wasserabweisenden Komponenten Kunststoffe aus der Erdölindustrie sind. Also nicht nur bedenklich beim Entsorgen sondern auch elektrostatisch geladen.

 

Man sollte sich auch mal ruhig fragen wohin die Farbe im Laufe der Zeit hin „verschwindet“. Der feine Abrieb landet im Garten und feinste, sehr schwer abbaubare Plastikteilchen gelangen schlussendlich in unsere Nahrungskette.  

 

Dass die Fassade so schnell unansehnlich aussieht und früher wieder gestrichen werden muss, ist möglicherweise von der Farbenindustrie sogar so gewollt.

 

Die alten Rezepturen funktionieren anders. Es wurden natürliche Öle verwendet um das ganze Wasserabweisend zu machen, aber dabei bleiben dazwischen hauchfeine Poren. Zu klein für Wassertropfen um einzusickern aber groß genug für Wasserdampf damit die Fassade abtrocknen kann.

 

Heute kennt man das bei Textilien z.B. als Goretex, früher waren das die Öljacken der Seefahrer aber auch die alten Meister deren Bilder man im Louvre bewundert, haben mit diesem Effekt gearbeitet.

 

Das „Falunrot“, auch als Schwedenrot bekannt, ist wie auch die alten österreichischen Anstriche nach diesem Muster entwickelt. Über Jahrhunderte Erfahrung im Nasskalten Klima Skandinaviens und der Alpen haben diese Rezepte entstehen lassen.

 

Ich habe die alten Rezepturen des Schwedenrots, und auch alte österreichische Rezepturen verglichen und diese Erfahrung auf heutige Verhältnisse abgestimmt. Und auch auf die Rohstoffe die ich regional zur Verfügung habe. Denn mein Leinöl stammt kaltgepresst aus dem Mühlviertel, und der Großteil der anderen Rohstoffe auch.

 

Jedenfalls habe ich Muster auf Verputz und Holz angelegt, mit einer Ausrichtung zur Wetterseite. Da es altes Holz ist gibt es da Risse. Wenn es regnet perlt der Großteil des Wassers ab und wenn welches durch die Fugen eindringt verdunkelt sich die Farbe etwas. 2-3 Stunden später ist alles wieder gleich hell = Das eingedrungene Wasser ist weggetrocknet!

 

Jetzt heißt es den Winter abwarten, und wenn dann immer noch alles so toll ist...