Die Pilze sind da!

Zu früh gefreut! Weder Champignons noch Steinpilze gibt's außerhalb der Gefriertruhe. Dafür jede Menge Schimmelpilze, Hefen und andere unliebsame Mitbewohner. Kalte Mauern und feuchtes Frühlingswetter bringen ideale Bedingungen. Also gerade die richtige Zeit das Thema einmal anständig zu bearbeiten. Denn die Ursachen lassen sich meist leicht bekämpfen und dann sind Sie diese Mitbewohner auf ewig los!

 

Warum kommen die Schimmelpilze ausgerechnet jetzt so stark zum Vorschein? Pilze brauchen hauptsächlich 2 Dinge: Organisches Material und flüssiges Wasser. Organisches Material ist auf einer normalen Innenwand immer vorhanden: Staub, Dispersionsfarbe, usw. sind als Schimmelfutter geeignet. Nun brauchen wir noch Wasser. Das Foto links zeigt eine kalte Kellerwand. Eigentlich keine nennenswerte aufsteigende Feuchtigkeit. Und trotzdem 25% Feuchte nahe dem Boden?

 

Der Grund ist leicht erklärt: Die Wand ist kalt. Die Frühlingsluft draußen kann jetzt schon viel mehr Feuchte aufnehmen als im Winter, also steigt durch Lüften die Luftfeuchtigkeit im Raum. Und an den kältesten Stellen kondensiert die Feuchte.

Gerade diese Woche hatte ich schon 2 solche Fälle. Und was war das Hauptproblem: Die Wände waren mit stark Kunstharzhaltigen Dispersionsfarben gestrichen, wodurch der Feuchtigkeitspuffer "Mauer" abgeschottet wurde. So steigt die Luftfeuchtigkeit bei Duschen, Kochen, Wäschetrocknen,... schnell in schwindlige Höhen. Und bei 80% Feuchte braucht es nur mehr eine Oberflächentemperatur die 3K (oder 3°C) unter der Raumtemperatur ist, um dort Feuchte in Wasser zu verwandeln. Und schon hat der Schimmel alles was er zum wachsen braucht. In einem der Fälle dieser Woche hat die Hausverwaltung den Betroffenen erklärt sie sollen mehr lüften. Jetzt im Frühling kann das sogar ins Gegenteil umschlagen. Wenn die Sonne den feuchten Boden auftrocknet, steigt die Feuchte außen noch höher und ich lüfte Feuchte ins Haus! 

Die Lösung dort ist einfach: Mit einer 2mm dicken Schicht Raumklimaspachtel die auf die Dispersion aufgetragen wird, kann man den Feuchtepuffer ausreichend erhöhen.

In Räumen mit zusätzlich kalten Wänden (erdanliegende Wände im Altbau, Keller, ....) sollte die Wandfläche zusätzlich temperiert werden. Doch dazu gibt's in Kürze mehr!